„Internetbezogene Störungen“, „Computerspielabhängigkeit“, „pathologischer Internetgebrauch“, „Internetsucht“ oder eben „Medienabhängigkeit“. Alle diese Begriffe bezeichnen Verhaltensweisen, bei welchen die Betroffenen gerade die Kontrolle über ihr Nutzungsverhalten verlieren oder bereits verloren haben. Dabei wird deinem Körper nicht wie bei einer stoffgebundenen Sucht (z.B. Alkoholabhängigkeit) ein suchterzeugender Stoff von außen zugeführt. Vereinfacht gesagt, dein Körper wird von seinen eigenen Glückshormonen abhängig. So was kommt nicht nur bei einer problematischen Mediennutzung vor. Vielleicht hast du schon einmal von Kaufsüchtigen oder Workaholics gehört. Also von Menschen, welche ein bestimmtes Verhalten in einem ungesunden Maß dauerhaft wiederholen, um sich gut zu fühlen.
Die bestehende Diagnose der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gaming Disorder“ (Computerspielsucht) bezieht sich hauptsächlich auf den Bereich des problematischen und pathologischen Computerspielens. Die unten aufgeführten Symptome können allerdings leicht für alle Mediennutzungstypen, also z. B. auch für die Nutzung von Social-Media oder Streaming von Serien usw. angewendet werden:
- Gaming Disorder zeigt sich häufig durch ein Muster von dauerhaftem oder unterbrochenem Spielen von digitalen Spielen on- wie offline.
- Der Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten äußert sich in Folgendem: dem Zeitpunkt, der Frequenz, der Intensität, der Dauer, dem Beenden und dem Kontext.
- Betroffene setzen ihr Verhalten trotz des Auftretens drastischer negativer Konsequenzen fort. Sie nehmen durch ihr fortgesetztes Verhalten negative Veränderungen im persönlichen, familiären und sozialen Umfeld hin. Auch gravierend negative Einschnitte in der Bildungs- und Berufslaufbahn (z.B. Schulabbruch, Verlust des Arbeitsplatzes) oder in der Wohnsituation sowie in weiteren wichtigen Bereichen des Lebens werden akzeptiert.
- Das problematische Verhaltensmuster kann episodisch oder dauerhaft auftreten. Für eine Diagnose wird ein Zeitraum von 12 Monaten zugrunde gelegt. Bei besonders intensiver Symptomatik kann dieser Zeitraum verkürzt werden.
Quelle: WHO
Zugegeben, die Diagnosekriterien sind nicht ganz einfach einzuordnen. Wenn du jetzt das Gefühl hast, dein eigenes Verhalten könnte bereits problematisch sein oder wenn du dich z. B. wegen eines Freundes oder einer Freundin informierst, kannst du auch einfach unseren Selbsttest machen. Der packt die oben genannten Kriterien in verständliche Fragen und bezieht sich auf die gesamte Bandbreite der Medien.
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